Sepideh Jodeyri ist Dichterin und iranische Staatsbürgerin. Sie hat vor einiger Zeit den Comic „Blau ist eine warme Farbe“ (Juli Maroh) in Europa entdeckt und sich entschieden, die Liebesgeschichte um Clementine und Emma in die persische Sprache zu übersetzen. Einzig aus diesem Grund wird sie heute schikaniert.
Im Iran wird Homosexualität verurteilt und kann mit dem Tod bestraft werden. Deshalb wurde die persische Version von „Blau ist eine warme Farbe“ von einem Pariser Verleger veröffentlicht und nicht direkt im Iran. Trotzdem hat diese Übersetzung nun gravierende Folgen: Konservative und religiöse iranische Medien entrüsteten sich, als ein Verleger in Teheran kürzlich die neueste Gedichtsammlung von Sepideh veröffentlichte und für diese Publikation werben wollte. Sie warfen Sepideh vor, „Blau ist eine warme Farbe“ übersetzt zu haben und so „Homosexualität zu unterstützen“. Zur gleichen Zeit attackierten sie den örtlichen Verleger, die Bücher einer „Kriminellen“ zu veröffentlichen. Sie bezogen dabei auch das Ministerium für Kultur und die Islamische Führung mit ein, die solche Ereignisse erlaubt und finanziert hätten. Sepidehs mediale Terrorisierung hält nun seit einigen Tagen an und sie hat nicht länger die Hoffnung, dass ihre Bücher zukünftig in ihrem Land veröffentlicht werden. Außerdem steht ihr Verleger unter der großen Bedrohung, seine Lizenz zu verlieren. Der Direktor des Museums, wo Jodeyris Gedichtband präsentiert werden sollte, wurde mittlerweile einfach entlassen.(cm/sf)
Wenn Sie sich solidarisch mit Sepideh Jodeyri zeigen möchten, senden Sie bitte Beschwerden an:
An das Staatsoberhaupt der Islamischen Republik
Ayatollah Sayed ‘Ali Khamenei Email: info_leader@leader.ir Twitter: @khamenei_ir |
An den Präsident der Islamischen Republik Iran
Hassan Rouhani Email: media@rouhani.ir Twitter: @HassanRouhani (Englisch) und @Rouhani_ir (Persisch) |