Solidarität mit der Ukraine: PEN-Mitglieder lesen Texte Aleksei Bobrownikows

Pressemitteilung, Darmstadt, 23. März 2022. Als Zeichen der Solidarität lesen PEN-Mitglieder aus dem unveröffentlichten Roman des ukrainischen Schriftstellers, Journalisten und ehemaligen Writers-in-Exile-Stipendiaten des PEN, Aleksei Bobrownikow.

„Der Angriffskrieg des russischen Machthabers Wladimir Putin gegen die Ukraine verleiht diesem bisher unveröffentlichten Werk eine besondere Aktualität. Um ein Zeichen zu setzen, baten wir kurz nach Kriegsbeginn PEN-Mitglieder Passagen aus dem Manuskript zu lesen und als Video einzureichen. Die Resonanz war sehr groß“, erklärt Astrid Vehstedt, Vizepräsidentin und Writers-in-Exile-Beauftrage des PEN-Zentrums.

In dem Roman „Grauzone“ beschreibt Aleksei Bobrownikow die gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Ost-Ukraine, auch „Graue Zone“ genannt und entlarvt ein weit verzweigtes Schmuggel- und Geldwäschenetz, das die Warlords im Donbas finanzierten. Zugleich taucht dieses umfangreiche Werk tief in die Geschichte der Ukraine ein.

Infolge seiner Recherchen in den Jahren 20214/2015 erhielt Bobrownikow mehrere Todesdrohungen und flüchtete 2016 nach Deutschland. Von Januar 2017 bis Februar 2018 war er Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und von 2018 bis 2021 Stipendiat des Writers-in-Exile Programms des deutschen PEN-Zentrums.

Die einzelnen Videos können Sie auch auf unserem Vimeo-Kanal abrufen.

„Grauzone – Solidarität mit der Ukraine“ in Magdeburg

Als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und für die Presse- und Meinungsfreiheit werden im Rahmen der Internationalen Wochen #GegenRassismus in Magdeburg Fragmente aus dem unveröffentlichten Roman des ukrainischen Schriftstellers und Journalisten Aleksei Bobrownikow vorgetragen.

Die Veranstaltung in Kooperation mit der Stadtbibliothek Magdeburg, Miteinander e. V. und dem PEN-Zentrum Deutschland findet am Freitag, den 25. März 2022 um 17 Uhr in Präsenz statt. PEN-Vizepräsidentin Astrid Vehstedt stellt das Programm „Writers-in-Exile“ und den Autor einführend vor. Verschiedene AkteurInnen des Kulturlebens der Stadt, vom Literaturhaus, der Stadtbibliothek, dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller und der Landeszentrale für politische Bildung lesen zwölf kurze Auszüge von etwa 3 bis 5-minütiger Länge aus dem Manuskript. Musikalisch umrahmt werden die Beiträge von Martin Rühmann.

In seinem autobiographischen Roman „Grauzone“ beschreibt Bobrownikow die gewaltsamen Auseinandersetzungen in den ost-ukrainischen Gebieten und entlarvt ein weitverzweigtes Schmuggel- und Geldwäschenetz. Die Invasion der russischen Armee in die Ukraine verleiht dem Roman einen neuen Aktualitätsbezug.

Durch seine Recherchen in den Jahren 2014/2015 erhielt er mehrere Todesdrohungen und flüchtete 2016 nach Deutschland. Von Januar 2017 bis Februar 2018 war er Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und von 2018 bis 2021 Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN.

Mitglieder des PEN-Zentrum Deutschland haben ebenfalls als Zeichen der Solidarität aus dem Manuskript gelesen. Die Lesungen finden Sie hier.

Mehr Informationen zu den internationalen Wochen #GegenRassismus in Magdeburg finden Sie hier www.antirassismuswochen-magdeburg.de.

Wege in die Freiheit – Lesung zum Nachhören auf Literatur Radio Hörbahn

Aleksei Bobrovnikov, Yirgalem Fisseha Mebrahtu, Jiyar Jahanfard (v.l.n.r.) (© Stefanie Silber)

Wegen ihrer freiheitlichen Gesinnung und ihres gesellschaftspolitischen Engagements in ihren Heimatländern wurden die eritreische Lyrikerin Yirgalem Fisseha Mebrahtu, der kurdische Schriftsteller Jiyar Jahanfard und der ukrainische Investigativjournalist Aleksei Bobrovnikov unterdrückt, verfolgt oder auch in Haft genommen. Am 12. Oktober 2020 lasen die Writers-in-Exile ihre Texte in der Münchener Seidlvilla und reflektierten ihr “neues Leben”.

Vera Botterbusch
Foto: © Thorsten Jordan

Vera Botterbusch, Beisitzerin des deutschen PEN, führte durch den Abend und las die deutschen Übersetzungen der geflüchteten Autoren und der Autorin.

Die Lesung ist online nachzuhören auf der Internetseite des Literatur Radios Hörbahn.

In mehr als zwanzig Jahren konnte mit dem Wirters-in-Exile-Programm des deutschen PEN bisher 60 Autorinnen und Autoren ein sicherer Lebens- und Arbeitsraum geboten werden. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, fördert die WiE-Arbeit vollständig mit umfangreichen Mitteln. Bis zu drei Jahre stellt das deutsche PEN-Zentrum verfolgten Autorinnen und Autoren eine möblierte Wohnung zur Verfügung, dazu ein monatliches Stipendium. Die Kolleginnen und Kollegen vom deutschen PEN bringen sie in Kontakt mit Redakteurinnen und Verlegern in ihrer Umgebung.

Veranstaltung gefördert vom Münchner Kulturreferat.


Weitere Lesungen der Exilschriftstellerinnen und -schriftsteller, denen der deutsche PEN mit seinem Writers-in-Exile-Programm Zuflucht in Deutschland bietet, zum Ansehen und Zuhören. Weiterlesen

Babylonians speaking

Writers-in-Exile V. l. n. r.: Aleksei Bobrovnikov, Umar Abdul Nasser, Yirgalem Fisseha Mebrahtu, Jiyar Jahanfard, Yassin al-Haj Saleh und Fatuma Nurye Yimam

 

25.10.2020, 16:00 Uhr – Aleksei Bobrovnikov bei Münchner Medientagen

Vertrauen in die neue Mediengesellschaft – das ist das Motto der 34. MEDIENTAGE MÜNCHEN. Rund 400 Experten sprechen vom 24.- 30. Oktober 2020 zu den verschiedensten Medienthemen, unter ihnen auch Writers-in-Exile-Stipendiat Aleksei Bobrovnikov.

Der Print- und Fernsehjournalist Aleksei Bobrovnikov wurde 1979 in Kiew (Ukraine) geboren. Er veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten und Essays in verschiedenen ukrainischen Verlagen und Wochenmagazinen. Portraits der Writers-in-Exile-Stipendiaten am 28.4.2018 im Hotelzimmer 250 des Romantikhotel Gebhards im Rahmen der PEN-Jahrestagung 2018 vom 26. bis 29.4.2018 in Göttingen. Foto: Stefanie Silber

Aleksei Bobrovnikov
(© Stefanie Silber)

Der ukrainische Autor und investigative Journalist entlarvte durch seine Recherchen Verbindungen zwischen einem Schmugglerring und dem ukrainischen Militär. Daraufhin erhielt er öffentlich Todesdrohungen und sah sich gezwungen, seine Heimat zu verlassen. Seit Februar 2018 ist er Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN. Seine Recherchen und die damit verbundenen Erlebnisse hat er nun in einem Buch mit dem Titel „Grauzone“ beschrieben, aus dem er bei der Lesung einen Einblick in die korrupten Machschaften des ukrainischen Militärs geben wird. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit Bobrovnikov über den Investigativjournalismus.

Unter dem Motto „This is Media NOW“ bieten die Medientage München zur digitalen einwöchigen Konferenz mit begleitender virtueller Expo, interaktiven Networking-Möglichkeiten und Entertainment-Formaten über 100 Vorträge, Interviews, Masterclasses und Networking Sessions digital an. Je nach aktueller Lage im Oktober sind kleinere physische Events in München geplant.

Weitere Informationen bei Medientage München →

12.10.2020, 19 Uhr – Wege in die Freiheit

Wegen ihrer freiheitlichen Gesinnung und ihres gesellschaftspolitischen Engagements in ihren Heimatländern wurden die eritreische Lyrikerin Yirgalem Fisseha Mebrahtu, der kurdische Schriftsteller Jiyar Jahanfard und der ukrainische Investigativjournalist Aleksei Bobrovnikov unterdrückt, verfolgt oder auch in Haft genommen. Am 12. Oktober werden die Writers-in-Exile ihre Texte in der Münchener Seidlvilla lesen und ihr “neues Leben” reflektieren.

Aleksei Bobrovnikov, Yirgalem Fisseha Mebrahtu, Jiyar Jahanfard (v.l.n.r.) (© Stefanie Silber)

Vera Botterbusch, Beisitzerin des deutschen PEN, führt durch den Abend und liest die deutschen Übersetzungen der geflüchteten Autoren und der Autorin.

In mehr als zwanzig Jahren konnte mit dem Wirters-in-Exile-Programm bisher 60 Autorinnen und Autoren ein sicherer Lebens- und Arbeitsraum geboten werden. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, fördert die WiE-Arbeit vollständig mit umfangreichen Mitteln. Bis zu drei Jahre stellt das deutsche PEN-Zentrum verfolgten Autorinnen und Autoren eine möblierte Wohnung zur Verfügung, dazu ein monatliches Stipendium. Die Kolleginnen und Kollegen vom deutschen PEN bringen sie in Kontakt mit Redakteurinnen und Verlegern in ihrer Umgebung.

Veranstaltung gefördert vom Münchner Kulturreferat.

Der ukrainische Autor und investigative Journalist Aleksei Bobrovnikov entlarvte durch seine Recherchen Verbindungen zwischen einem Schmugglerring und dem ukrainischen Militär. Daraufhin erhielt er öffentlich Todesdrohungen und sah sich gezwungen, seine Heimat zu verlassen. Seit Februar 2018 ist er Stipendiat des Writers-in-Exile Programms des deutschen PEN.

Yirgalem Fisseha Mebrahtu ist eine eritreische Lyrikerin, Journalistin und Schriftstellerin. Bis zu ihrer Freilassung im Januar 2015 musste sie sechs Jahre lang unter schlimmsten Bedingungen im „Mai Swra“ Gefängnis ausharren, in das sie willkürlich ohne Anklage oder Gerichtsverfahren gesperrt wurde. Seitdem droht ihr eine erneute Verhaftung und sie ist auf der Flucht. Seit Dezember 2018 ist Mebrathu Stipendiatin des Writers-in-Exile Programms des deutschen PEN.

Jiyar Jahanfard ist im Iran aufgewachsen. Seine Leidenschaft gilt der Bewahrung der kurdischen Sprache und Kultur, über die er viel geforscht, gesammelt und verfasst hat. Aufgrund dessen wurde er mehrmals verhaftet, inhaftiert und steht im Iran unter ständiger Beobachtung. Seit Februar 2018 ist Jahanfard Stipendiat des Writers-in-Exile Programms des deutschen PEN.

Writers in Exile eine Stimme geben

Presseinformation, Darmstadt, 6. Mai 2020. Hier finden Sie die Übersicht unserer PEN-Stipendiatinnen und -Stipendiaten, die in Deutschland Zuflucht gefunden haben und persönliche Einblicke in ihr derzeitiges Leben im Exil geben können sowie fundierte Kenntnisse über die aktuelle Lage in ihren Heimatländern haben.

Gerne stellen wir Ihnen weitere Informationen zu den Exilschriftstellerinnen und -schriftstellern zur Verfügung und den Kontakt zu ihnen her, sollten Gastbeiträge, -kolumnen oder Interviews für Ihre Redaktion – etwa anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni – infrage kommen. Die Kosten für Übersetzungen werden ggfs. vom PEN übernommen.

 

Zu den Writers in Exile-Stipendiatinnen und -Stipendiaten

(Foto: © Aleksandra Bielak)

Umar Abdul Nasser ist ein irakischer Dichter und Filmemacher. Er lebte mehr als zwei Jahre lang im Versteck vor dem IS, bevor er es schaffte, das Land im Jahr 2016 zu verlassen. Die Arbeit von Umar wurde vom IS als unvereinbar mit dem islamischen Recht angesehen. Seine Gedichte reflektieren die Themen Frieden und Freiheit.

 

 

Der syrische Schriftsteller und Dissident Yassin al-Haj Saleh. Foto: Maurice Weiss / Ostkreuz

(Foto: © Maurice Weiss/Ostkreuz)

Yassin Al-Haj Saleh ist ein syrischer Schriftsteller und Regimekritiker, der schon in jungen Jahren die Auswirkungen der diktatorischen Regierung zu spüren bekam: Er saß 16 Jahre im Gefängnis. Nach seiner Entlassung schrieb er und engagierte sich weiterhin für ein demokratisches Syrien. Für die Zukunft ist sein größter Wunsch ein freies Syrien. Der Tucholsky-Preisträger schreibt jeden Tag, reflektiert über Syrien und aktuelle Geschehnisse.

 

(Foto: © Stefanie Silber)

Aleksei Bobrovnikov entlarvte als ukrainischer Autor und investigativer Journalist durch seine Recherchen Verbindungen zwischen einem Schmugglerring und dem ukrainischen Militär. Daraufhin erhielt er öffentlich Todesdrohungen und sah sich gezwungen, seine Heimat zu verlassen. Momentan befindet er sich in den Endzügen seines neuen Buches, dem Dokumentarroman „Grauzone“, in dem er die Korruption der russischen Regierung und deren Strafverfolgung thematisiert.

 

(Foto: © Carole Parodi)

Aslı Erdoğan ist eine türkische Schriftstellerin und Journalistin. Sie war Kolumnistin der Tageszeitung Özgür Gündem und die Istanbuler Polizei verhaftete sie nach dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli 2016 wegen Störung der nationalen Einheit. Ende 2016 wurde Erdoğan unter Auflagen freigelassen. 2017 durfte sie ausreisen und kam nach Deutschland. Demnächst erscheint ein Sammelband ihrer Prosawerke.

 

(Foto: © Stefanie Silber)

Yirgalem Fisseha Mebrahtu ist eine eritreische Lyrikerin, Journalistin und Schriftstellerin. Bis zu ihrer Freilassung im Januar 2015 musste sie sechs Jahre lang unter schlimmsten Bedingungen im „Mai Swra“ Gefängnis ausharren, in das sie willkürlich ohne Anklage oder Gerichtsverfahren gesperrt wurde. Seitdem droht ihr eine erneute Verhaftung und sie ist auf der Flucht. Die Freedom of Expression-Preisträgerin steht im Briefwechsel mit Tanja Kinkel und arbeitet an einem Buch, das all jenen eine Stimme verleiht, die keine mehr haben.

 

Der kurdische Schriftsteller, Forscher und Übersetzer Sajjad Jahan Fard, der mit kurdischem Namen Jiyar Kirmanshani heißt, wurde 1985 im Dorf Niyan, in der ostkurdischen Provinz Kermanshah (Iran), geboren. Portraits der Writers-in-Exile-Stipendiaten am 28.4.2018 im Hotelzimmer 250 des Romantikhotel Gebhards im Rahmen der PEN-Jahrestagung 2018 vom 26. bis 29.4.2018 in Göttingen. Foto: Stefanie Silber

(Foto: © Stefanie Silber)

Sajjad Jahan Fard, oder mit seinem kurdischen Namen Jiyar Jahanfard, ist im Iran aufgewachsen. Seine Leidenschaft gilt der kurdischen Sprache und Kultur, über die er viel geforscht, gesammelt und verfasst hat. Aufgrund dessen wurde er mehrmals verhaftet, inhaftiert und steht im Iran unter ständiger Beobachtung.

 

 

(Foto: © Stefanie Silber)

Tomislav Kezharovski, nordmazedonischer Journalist und Autor, ist Gründer und Chefredakteur zweier Wochenzeitungen im ehemaligen Mazedonien. Wegen seiner Recherchen zu Korruption und organisierter Kriminalität, insbesondere innerhalb von Verwaltungs- und Regierungskreisen, kam er in Haft. Brutal verfolgt wurde er in der Republik Mazedonien zum Symbol der Rede- und Meinungsfreiheit. In seinem Buch „Life in the Box“ verarbeitet er seine traumatische Zeit im Gefängnis.

 

Şehbal Şenyurt Arınlı Foto: Stefanie Silber

(Foto: © Stefanie Silber)

Şehbal Şenyurt Arınlı ist eine türkische Dokumentarfilmerin, Menschenrechtsaktivistin und Journalistin. Als erste Frau hinter der Kamera in ihrem Heimatland engagierte sie sich vor allem für die Rechte von Frauen und Minderheiten. Ihr politisches Engagement und ihre Verbindungen zu kurdischen Medien führten schließlich zu einer Anklage und Inhaftierung. Nur durch einen Zufall kam sie frei und konnte nach Deutschland ausreisen. Momentan schreibt Şenyurt Arınlı an ihrem „Leben aus dem Koffer“, darin beschreibt sie die existentielle Verlorenheit in der Fremde, die Sehnsucht nach der ihr nun versperrten Heimat und die mühevollen Versuche, Ordnung in die aus den Fugen geratene Existenz zu bringen.

 

Fatuma Nurye Yimam wurde 1991 in Äthiopien geboren. Die Journalistin, Autorin und Aktivistin studierte von 2008 bis 2010 Marketing Management am Royal University College in Addis Abeba (Diplom) und anschließend ein Jahr Journalistik und Kommunikation an der Unity University. 2011 begann Yimam eine umfangreichen Recherche zu illegalen Migrationsrouten, die von Äthiopien in den Sudan oder nach Dschibuti führen. Portraits der Writers-in-Exile-Stipendiaten am 28.4.2018 im Hotelzimmer 250 des Romantikhotel Gebhards im Rahmen der PEN-Jahrestagung 2018 vom 26. bis 29.4.2018 in Göttingen. Foto: Stefanie Silber

(Foto: © Stefanie Silber)

Fatuma Nurye Yimam, äthiopische Journalistin und Aktivistin, recherchierte über illegale Migrationsrouten nach Dschibuti und andere Nachbarländer Äthiopiens. Sie gründete die Zeitung „Fact“, in der sie Missstände kritisierte. Die Regierung erhob daraufhin Anklage gegen sie, woraufhin sie zunächst in benachbarten Ländern Zuflucht suchte, bevor sie schließlich nach Deutschland kam.

 

 

Über das Writers in Exile-Programm des deutschen PEN-Zentrums

Das Writers in Exile-Programm ist ein Stipendienprogramm für verfolgte Autorinnen und Autoren, das von der Bundesregierung finanziert wird. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert die WiE-Arbeit vollständig mit umfangreichen Mitteln. Kulturstaatsministerin Monika Grütters ist eine starke Verbündete unserer Solidaritätsarbeit. Unsere Arbeit wird gestützt durch Städte wie Darmstadt, München, Nürnberg und anderen, nicht nur in der Frage der Behausung und der Ausstattung, sondern auch hinsichtlich der kulturellen Möglichkeiten, die eröffnet werden. Najet Adouani, Swetlana Alexijewitsch (Literaturnobelpreisträgerin 2015), Zaza Burchuladze, Yamen Hussein, Maynat Kurbanova, Itai Mushekwe, Ana Lilia Pérez, Pınar Selek, Amir Valle und Zhou Qing zählen zu den mittlerweile über 50 Autorinnen und Autoren, die Stipendiatinnen oder Stipendiaten waren. Der damalige Staatsminister für Kultur und Medien, Michael Naumann, begründete das besondere Engagement damit, dass es für uns in Deutschland eben auch darum gehe, einen Teil jener „Dankesschuld“ abzutragen, die sich aus der Tatsache herleite, dass während der Nazi-Diktatur so viele deutsche Intellektuelle in anderen Ländern Aufnahme fanden. Die geflüchteten Schriftstellerinnen und Schriftsteller sollen mithilfe des Exilprogramms in Deutschland die Ruhe und Konzentration finden, um wieder ihrem Beruf, dem Schreiben, nachgehen zu können. Bis zu drei Jahre stellt ihnen das deutsche PEN-Zentrum eine möblierte Wohnung in einer der größeren deutschen Städte zur Verfügung, dazu ein monatlich ausbezahltes Stipendium. Die Kolleginnen und Kollegen vom deutschen PEN bringen sie in Kontakt mit Redakteurinnen, Verlegern sowie den Kolleginnen und Kollegen in ihrer Umgebung.

Informationen zur Struktur und Organisation des Writers in Exile-Programms lassen sich der digitalen Broschüre entnehmen unter www.bit.ly/2ybxIh3.

 

Pressekontakt:
Susann Franke
PEN-Zentrum Deutschland e.V.
Kasinostr. 3, 64293 Darmstadt
Tel.: 06151/627 08 26; Fax.: 06151/293414
E-Mail: s.franke [at] pen-deutschland [dot] d

Das deutsche PEN-Zentrum ist mit seinem Geschäftssitz in Darmstadt eine von weltweit über 150 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International zusammengeschlossen sind. PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Die ursprünglich 1921 in England gegründete Vereinigung hat sich als Anwalt des freien Wortes etabliert und gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Der deutsche PEN begleitet mit Initiativen und Veranstaltungen das literarische Leben in der Bundesrepublik. Er bezieht Stellung, wenn er die Meinungsfreiheit, gleich wo, in Gefahr sieht. Er mischt sich ein, wenn im gesellschaftlichen Bereich gegen den Geist seiner Charta verstoßen wird.