
Foto: Simone Ahrend, sah-photo
Faraj Sarkohi wurde 1947 in Shiraz/Iran geboren. Er studierte Soziologie und persische Literatur in Täbriz und Teheran. Als Student beteiligte er sich an Demonstrationen gegen den Schah und schrieb zahlreiche regimekritische Artikel, 1971 wurde er dafür zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt. 1979 durch die Islamische Revolution aus der Haft befreit, schloss er sich schon bald der Opposition gegen das Mullah-Regime an. 1985 gründete er das Kulturmagazin Adineh, dessen Chefredaktion er für elf Jahre übernahm. 1996 wurde er als der Wortführer einer Schriftstellerinitiative gegen Zensur verhaftet und ein Jahr darauf in einem geheimen Verfahren zum Tode verurteilt. Aufgrund internationaler Proteste mehrerer Menschenrechtsorganisationen und des PEN, aber auch einiger westlicher Regierungen wurde das Urteil revidiert und in eine einjährige Haftstrafe umgewandelt. Weltweite öffentliche Proteste bewogen die iranische Regierung schließlich dazu, Faraj Sarkohi die Ausreisegenehmigung zu erteilen – im Mai 1998 kam er nach Deutschland, wo er zunächst als Gast des Projekts Städte der Zuflucht in Frankfurt Unterkunft fand. Von Mai 2000 bis April 2006 war er Stipendiat im Writers-in-Exile Programm des PEN. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und wurde mit zahlreichen internationalen Preisen, unter anderem 1998 mit dem Tucholsky-Preis für politisch verfolgte Schriftsteller und 2000 mit dem World Press Freedom Hero ausgezeichnet. Faraj Sarkohi lebt heute in Frankfurt am Main und arbeitet für Funk und Zeitung.