Sergej Zolovkin


Foto: privat

Sergej Zolovkin wurde 1952 in Kok-Terek im Dschambul-Gebiet von Kasachstan geboren. An der Hochschule in Karaganda studierte er Jura und war als juristischer Gutachter im Kriminalkommissariat in Kasachstan tätig. Von 1979 bis 1986 führte er als Korrespondent der Republikanischen Jugendzeitung unabhängige journalistische Recherchen zu verschiedenen Kriminalfällen und zur Korruption in den Organen der Legislative und der Exekutive durch. Später wurde er Reporter der Nowaja Gazeta, wo er auf Recherchen im Bereich der Korruption spezialisiert war. Im März 2002 entging er wegen seiner kritischen Artikel nur um Haaresbreite einem Mordanschlag. Daraufhin flüchtete er mit seiner Frau nach Deutschland und war hier zunächst Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte, bis er im September 2002 in das Writers-in-Exile Programm aufgenommen werden konnte, dessen Stipendiat er bis März 2004 blieb. Seine journalistische Tätigkeit für die Nowaja Gazeta setzt er im Exil mit unverminderter Intensität fort, in der elektronischen Ausgabe der Zeitung moderiert er sämtliche Diskussionen. 2011 veröffentlichte ein mutiger Verlag im russischen Samara seinen zweibändigen Roman Aus dem Leben der Menschen, die nicht geschossen haben, der in der russischen Presse ein großes Echo fand. 2017 erschienen mehrere Texte Zolovkins in der PEN-Anthologie Zuflucht in Deutschland. Texte verfolgter Autoren im S. Fischer Verlag. Sergej Zolovkin lebt heute in München.