Welche Bedeutung hat die Literatur für unser Verständnis von Freiheit, unsere politischen Werte und das demokratische Leben? Mit dieser Frage wurden die Literaturtage Weinheim eröffnet. Michael Landgraf, Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland, zeigte im Gespräch mit der Literatin Anja Utler und dem Correctiv-Journalisten Marcus Bensmann auf, wie der PEN in seiner hundertjährigen Geschichte an demokratischen Prozessen im Land beteiligt war. Anhand der Charta des PEN stellte er die Aufgaben von Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Kampf gegen Hass, Falschnachrichten und antidemokratisches Strömungen dar. „Literatur ist in der Lage, Fehlentwicklungen in der Gesellschaft aufzudecken und die Vision einer besseren Gesellschaft vorzudenken“, betonte er. Landgraf wies auf die Demokratieerklärung des PEN-Vorstands und der Geschäftsstelle vom Frühjahr 2024 hin. Er dankte Marcus Bensmann, der durch seine langjährige AfD-Recherche einschließlich des Potsdamer Geheimtreffens und seinem Bestseller „Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst“ dazu beigetragen hat, ein klareres Bild von der Einstellung der Partei zu Demokratie und Vielfalt einer Gesellschaft zu gewinnen. Moderiert wurde das Gespräch von Festivalleiter Wolfgang Orians. Anja Utler trug im Anschluss ihren Trauerrefrain „Es begann der Tag“ vor, durch die sie ihre emotionale Krise nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine in Worte fasste.
Nevfel Cumart im Gespräch mit Stella Gaitano und Mubeen Khishany in Bamberg
29. Oktober, 18:30 Uhr
Bamberg