Das PEN-Zentrum Deutschland nimmt mit tiefer Trauer Abschied von der Schriftstellerin, Gerichtsreporterin und Holocaust-Überlebenden Peggy Parnass, die im Alter von 96 Jahren verstorben ist. Mit ihrem unermüdlichen Engagement für Gerechtigkeit, ihre scharfsinnigen Reportagen und ihre unerschütterliche Haltung gegen Faschismus und Antisemitismus hat sie Generationen geprägt.
„Peggy Parnass war eine kompromisslose Stimme für Gerechtigkeit. Ihr Werk bleibt ein eindringliches Plädoyer für Menschlichkeit und eine Mahnung gegen das Vergessen“, erklärte Michael Landgraf, Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland.
Peggy Parnass wurde 1927 in Hamburg als Kind jüdischer Eltern geboren. Während ihre Familie in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ermordet wurde, überlebte sie in Großbritannien. Diese traumatischen Erfahrungen prägten ihre Arbeit als Autorin und Journalistin. In ihren legendären Gerichtsreportagen, insbesondere für die Zeitschrift „Konkret“, setzte sie sich für die Opfer von Justiz und Gesellschaft ein und kämpfte gegen soziale Ungerechtigkeit.
Als streitbare Intellektuelle, überzeugte Feministin und unerschrockene Stimme gegen Menschenrechtsverletzungen wurde sie 2021 mit der Ehrenmitgliedschaft des PEN-Zentrums Deutschland gewürdigt.
Mit Peggy Parnass verliert die Literaturlandschaft eine kritische Chronistin und einen unbeugsamen Geist. Ihr Vermächtnis bleibt Mahnung und Ansporn zugleich.
Das PEN-Zentrum Deutschland spricht ihren Angehörigen und Weggefährten sein tiefes Mitgefühl aus.