Der bekannte iranische Dichter und Gymnasiallehrer Benyamin Deilamkatouli nahm 2017 an friedlichen Protesten in der Stadt Gorgan teil. Die Kundgebungen waren Teil einer der größten Protestwellen in der Geschichte der Islamischen Republik Iran. Zunächst von der Besorgnis über die Inflation und die schlechte wirtschaftliche Lage getrieben, gingen die Demonstranten schnell dazu über, einen grundlegenden politischen Wandel im Land zu fordern. Ab dieser Zeit war Deilamkatouli Ziel von Drohungen und Schikanen durch die Sicherheitskräfte. Ihm wurde schließlich verboten, weiter als Lehrer zu arbeiten. Er zog nach Teheran, wo er als Dichter wirkte. Mehrere ihm zugedachte Lyrikpreise, lehnte er jedoch angesichts der gewalttätigen Niederschlagung der landesweiten Proteste in den Jahren 2019 und 2020 ab. 2021 wurde gegen ihn wegen „Beleidigung heiliger islamischer Werte und Verbreitung von Propaganda“ ermittelt, woraufhin er in die Türkei floh.