Aufruf zur Solidarität mit ehemaliger Writers-in-Exile-Stipendiatin
Pınar Selek, Feministin, Soziologin und Publizistin, die von 2009 – 2011 Stipendiatin des Writers-in-Exile-Programm des PEN Deutschland war, soll am 28. Juni 2024 erneut der Prozess gemacht werden für einen Fall, für den sie bereits fünfmal freigesprochen wurde.
Vor 26 Jahren wurde Pınar Selek in der Türkei wegen ihrer wissenschaftlichen Arbeit über den kurdischen Widerstand verhaftet. Sie weigerte sich, die Identität der von ihr interviewten Personen preiszugeben, wird gefoltert und inhaftiert. Im Gefängnis erfährt sie, dass sie eines “Anschlags” auf den „Ägyptischen Basar“ in Istanbul beschuldigt wird. Inzwischen ist erwiesen, dass es eine Explosion infolge eines Gaslecks war. Sie verbringt fast zwei Jahre im Gefängnis.
Im Jahr 2006 wurde sie ein erstes Mal freigesprochen, dann in 2008, 2011 und 2014. Schon die erneuten Anklagen nach einem Freispruch zeigen, welcher Art die Gerichte in der Türkei sind: denn nach normalen gerichtlichen Standards kann man für den gleichen Fall nicht ein weiteres Mal, geschweige denn mehrere Male angeklagt werden. Wie bei Hunderten von politischen Gefangenen benutzt die türkische Regierung ihren Fall als Beispiel für den Versuch, alle Dissidenten und politischen Alternativen zum Schweigen zu bringen.
Am 28. Juni dieses Jahres steht Pınar Selek ein weiteres Mal für diesen Fall vor Gericht und riskiert lebenslange Haft. Wir stehen in Solidarität zu ihr.
Eine Petition kann unter folgendem Link unterzeichnet werden: