Ariel Maceo Tellez

Der Kubaner Ariel Maceo Tellez wirkt als Dichter, Schriftsteller, Fotograf und Journalist. 1986 in Havanna geboren, war er aktiv in der sogenannten San-Isidro-Bewegung, einem Sammelbecken kubanischer Intellektueller und Künstler, das sich für die Meinungsfreiheit im Land einsetzt. Nach Veröffentlichung des Gedichts „La mosca y el flan“ in Sozialen Medien verschärften sich die Nachstellungen der politischen Polizei gegen ihn. Nach Verhören, mehrmaligem Hausarrest und massiven Drohungen floh Maceo Tellez unter dramatischen Umständen nach Mexiko. PEN Deutschland holte ihn 2024 in sein Stipendienprogramm Writers in Exile; seitdem lebt er in Dortmund. In Kürze erscheint ein neuer Gedichtband in deutscher Übersetzung.

Sabal Phyu Nu

Sabal Phyu Nu ist eine 1980 in Bhamo/Myanmar geborene Erzählerin; 2013 wurde sie für ihren Debütroman, der vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in der Region Kachin-Staat spielt, mit dem Nationalen Literaturpreis des Landes ausgezeichnet; seitdem hat sie sechs weitere Romane veröffentlicht, darunter „Hlatt Ywae Lwint Thaw Kabar“, der 2019 verfilmt wurde. Sie setzte sich für Binnenflüchtlinge im Land ein und sah sich in der Folge einem Angriff von Sicherheitskräften ausgesetzt. 2022 verließ sie Myanmar und lebte mit ihrer Tochter für zwei Jahre in Thailand. Seit Mai 2024 ist sie als PEN-Stipendiatin im Writers in Exile-Programm und lebt mit Tochter in Nürnberg.

María Teresa Montaño

Es sei ihr Job, sagt María Teresa Montaño, Gedichte und journalistische Artikel zu schreiben, die die Auswirkungen von Korruption in ihrem Heimatland beleuchten. Die Femizide und Menschenrechtsverletzungen sichtbar machen. Oder aufzeigen, wo öffentliche Gelder veruntreut werden. „Ich schreibe in der Hoffnung auf Gerechtigkeit“, sagt sie. „70 Prozent der Bevölkerung leben in Mexiko in Armut, während Korruption weit verbreitet ist.“ 2023 habe sie recherchiert, wie die politischen Eliten öffentliche Gelder stehlen – oft indem sie Aufträge an Scheinfirmen vergeben – und zugleich eine Form der Straffreiheit genießen.

Behnaz Amani

Behnaz Amani ist eine Dichterin, Forscherin, Übersetzerin und ehemalige politische Gefangene, die im Iran für die Rechte von Frauen und Kindern kämpfe. Ihre Gedichte handeln von existenziellen Krisen und der verlorenen Liebe. Vor der revolutionären Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ war sie Assistenzprofessorin für englische Literatur an der Azad University. Doch weil sie sich für die Rechte von inhaftierten Studenten einsetzte und deren Freilassung forderte, wurde sie erst vom Sicherheitsdienst der Universität verhört, dann ins Gefängnis gebracht.

Ma Thida

Ma Thida ist eine burmesische Schriftstellerin, Menschenrechtsaktivistin, Chirurgin und ehemalige politische Gefangene. In Myanmar ist sie vor allem als führende Intellektuelle bekannt, die sich in ihren Büchern mit der politischen Lage des Landes auseinandersetzt, was von der Regierung oft als Bedrohung empfunden wurde.

Mohammad Reza Haj-Rostambeglou

Mohammad Reza Haj-Rostambeglou ist ein iranischer Schriftsteller und Lyriker. Weil er wiederholt gegen die Regierung im Iran protestierte und – um der Zensur zu entgegen – seine literarischen Werke im Untergrund verkaufte, wurde er von den iranischen Sicherheitskräften verfolgt, verhaftet, gefoltert und verhört. Im Frühjahr 2023 kam Haj-Rostambeglou als Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms nach Deutschland.

Gulgeş Deryaspî

Gulgeş Deryaspî wurde 1978 in einem Dorf im Südosten der Türkei geboren. Sie arbeitete viele Jahre als Kurdisch-Lehrerin, war eine Zeit lang auch im Vorstand des kurdischen Schriftstellerverbandes und schriebdrei Romane „Tariya Bi Tav“ („Sonnige Dunkelheit“, Do-Verlag, 2010), „Xezal“ (J&J-Verlag, 2013) und „Ez Ne Ez Im“ („Ich bin nicht ich“, Sanci-Verlag, 2019).  

Wegen dieses Engagements wurde Gulgeş Deryaspî verhaftet war neun Monate in Haft. Nach ihrer Entlassung wurde sie erneut zu sechs Jahren drei Monaten Haft verurteilt. Seit 2023 lebt sie als Writers-in-Exile-Stipendiatin in Deutschland.

Zmicier Vishniou | Foto Andrey Dzmitrano

Zmicier Vishniou

Der belarusische Verleger und Schriftsteller Zmicier Vishniou zählt zu den wichtigsten literarischen Stimmen in Belarus. In seiner Heimat droht ihm eine Gefängnisstrafe, sollte er dorthin zurückkehren. Seit 2007 ist Zmicier Vishniou Leiter des belarusischen Verlages Halijafy, eines der führenden unabhängigen Medienunternehmen des Landes.

Mubeen Khishany

Mubeen Khishany

Der irakische Schriftsteller, Journalist und digitale Künstler arbeitet für diverse Zeitungen und ist Mitgründer des Maska Magazine für irakische Poesie. Für seinen ersten Gedichtband „Aus der Hand des Trosts gerissen“ wurde er mit dem Al-Rafidain-Preis für junge Schriftsteller ausgezeichnet.

Foto: Max Gödecke

Collen Kajokoto

Meine Poesie ist mein Leben, sie ist mein Atem, sie lässt mich meine Gefühle, Emotionen und meine Beweglichkeit ausdrücken, und sie ist eine Klage über die Abwesenheit und den Willen – die Abwesenheit von Gerechtigkeit, Frieden, Fairness, Gleichheit, freier Meinungsäußerung und Redefreiheit – der Wille, Unterdrückung, Ungerechtigkeit, politische, wirtschaftliche, künstlerische und kulturelle Erstickung und Ausbeutung zu bekämpfen.