Literarische Streifzüge mit Michael Landgraf durch ein Jahrhundert PEN Deutschland
10. April 2025, 19 Uhr
Schweinfurt
Die Kurzgeschichten dieser Sammlung entstammen zwei Erzählbänden, die Stella Gaitano 2004 und 2015 auf Arabisch veröffentlichte, d. h. in den Jahren vor und nach der Unabhängigkeit des Südsudans vom Sudan 2011. In mehreren Geschichten findet daher die als schmerzlich empfundene Trennung der beiden Länder Eingang. Andere Geschichten thematisieren die Abschiebung der Südsudanesen aus dem Sudan. Und wieder andere schildern den Alltag in Städten. Dadurch entsteht ein vielfältiges Mosaik an (süd-)sudanesischen Lebenswirklichkeiten. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die die Mühen des Daseins zu tragen haben, dabei jedoch nie ihre Würde verlieren. Die Geschichten verbindet ein mitfühlender Blick der Autorin auf ihre Protagonisten, denen sie in kraftvollen und poetischen Bildern ein Denkmal setzt. Mehr →
In einem persönlichen und bewegenden Briefwechsel teilen zwei Schriftstellerinnen –Yirgalem Fisseha Mebrahtu aus Eritrea, Tanja Kinkel aus Deutschland – ihre Erfahrungen über das Schreiben in unterschiedlichen Welten. Was bedeutet Freiheit in einer von Zensur und Oppression geprägten Diktatur? Was in einer globalen Pandemie?
Zart tastend und emphatisch tauschen sich hier zwei außergewöhnliche Frauen über Sprache und das Nicht-Sprechen-Können, über Heimat und Exil, Alltägliches und Persönliches aus und schenken uns dabei ein einzigartiges Mosaik aus Erinnerungen und Einblicken in die politischen und gesellschaftlichen Zustände in Eritrea sowie in deutsche Zeitgeschichte.
„Die Besorgnis erregende Zunahme der Verfolgung, Folterung und Ermordung von DichterInnen, AutorInnen und Intellektuellen in aller Welt ist für die Bundesrepublik Deutschland Anlass, auch außerhalb des klassischen Feldes der Außenpolitik Mittel und Wege zu wählen, um einzelnen Opfern zu helfen.“
So die einleitenden Worte des 1999 geschlossenen Übereinkommens zwischen dem damaligen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und dem deutschen PEN-Zentrum. Seither hat sich die weltpolitische Lage eher noch verschlechtert. Dank der Projektförderung der BKM konnte das WiE-Programm inzwischen weiter ausgebaut werden und bietet gegenwärtig 15 Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit, ihre schriftstellerische Tätigkeit frei von Verfolgung und Bedrohung auszuüben. Unsere aktuellen Stipendiaten sehen sie hier.
Die PEN-Anthologie „In der nie endenden bernsteinfarbenen Nacht“ versammelt Beiträge von Schriftstellerinnen und Schriftstellern des Writers-in-Exile Programms, die aus dem Irak, aus Syrien und China, aus Russland und Afghanistan, aus der Ukraine und Kuba und aus vielen anderen Ländern nach Deutschland fliehen mussten.
Zum 100-jährigen Bestehen des internationalen PEN am 5.10.2021 ist eine reich illustrierte Jubiläumsausgabe im Elisabeth Sandmann Verlag erschienen. Der neue Band dokumentiert die bewegte Geschichte der Schriftstellervereinigung mit bisher unveröffentlichtem Material und verdeutlicht, warum es mehr denn je gilt, für die Freiheit des Wortes weltweit einzutreten.
„Stimmen der Hoffnung“ soll dazu beitragen, sowohl die Erfahrungen der belarusischen Bevölkerung als auch die Solidarität mit ihr zu dokumentieren und erfahrbar werden zu lassen. Darüber hinaus belegt der neue Band eindrücklich, wie Belarusinnen und Belarusen trotz brutaler Angriffe auf unabhängige Stimmen gegen autokratische Verhältnisse sowie für die Freiheit und die Demokratie in ihrem Heimatland eintreten.
Im Rahmen der literarischen Reihe des Writers in Exile-Programms des deutschen PEN-Zentrums ist ein Briefwechsel der besonderen Art entstanden. Terézia Mora, seit kurzem Büchner-Preisträgerin, und Şehbal Şenyurt Arınlı, Schriftstellerin, Dokumentarfilmerin und Stipendiatin des PEN-Exilprogramms, schreiben über Verluste, Einsamkeit, Außenseitertum, bedrohte Existenz. Sie schreiben von Privatem, Politischem und Gesellschaftlichem aus sehr persönlicher Sicht, hie und da scheren sie aus in die Historie ihrer Herkunftsländer: Türkei und Ungarn.
„Literatur kennt keine Landesgrenzen und muss auch in Zeiten innerpolitischer oder internationaler Erschütterungen eine allen Menschen gemeinsame Währung bleiben.“ – Aus der Charta des Internationalen PEN.
Mit über 700 Adressen, Telefon- und E-Mail-Kontakten deutschsprachiger Autoren und deren Biobibliografien ist das neue PEN-Autorenlexikon bzw. das Handbuch des deutschen PEN-Zentrums 2020/21 eine einzigartige Informationsquelle für Leser, Literaturveranstalter, Journalisten, Verleger, Buchhändler und Bibliotheken. Zugleich ist es ein Kompendium des internationalen PEN mit über 100 weiteren Adressen und einer ausführlichen Geschichte dieser großen weltweiten Schriftstellervereinigung.
Die Anthologie versammelt zwanzig Beiträge aktueller und ehemaliger Writers-in-Exile Stipendiaten. Die Autoren mussten aus China und Vietnam, aus Tschetschenien und dem Iran, aus Syrien und vielen anderen Ländern nach Deutschland fliehen.
Das Writers-in-Exile Prgramm des PEN
Texte von Najet Adouani, Adam Guzuev, Yamen Hussein, Maynat Kurbanova, Enoh Meyomesse u.a.
Auch heute noch werden mehr Schriftsteller und Schriftstellerinnen inhaftiert oder ermordet als man in den westlichen Demokratien glauben mag.
Der Band widmet sich Autoren, die verfolgt, inhaftiert oder gar ermordet wurden und werden. Die »Case-List« des PEN verzeichnet derzeit 900 aktuelle Fälle. Vor allem in der Türkei und in China werden Menschen für literarisches Engagement hart bestraft. Doch nicht nur Staaten verfolgen Autoren: In Mexiko etwa wurden seit dem Jahr 2000 von Drogenkartellen knapp 100 Schreibende, vor allem Journalisten, ermordet oder verschleppt – die Aufklärungsrate liegt bei etwa 10%.
Sascha Feuchert, Hans Thill und Regula Venske haben einen Band zusammengestellt, in dem die Betroffenen selbst zu Wort kommen oder von bekannten Kollegen porträtiert werden. Ergänzt werden die Texte mit Grafiken bedrohter bildender Künstler.
Mit Beiträgen u.a. von Mohammed al-Adjami, Gioconda Belli, Sabine Kebir, Enoh Meyomesse, Roswitha Quadflieg, Johano Strasser, Ilija Trojanow und Liao Yiwu.
EVENTS
Literarische Streifzüge mit Michael Landgraf durch ein Jahrhundert PEN Deutschland
10. April 2025, 19 Uhr
Schweinfurt
Vom poetischen Umgang mit „ÜBER-GÄNGEN“ – zwei PEN-Mitglieder im Dialog im DOMFORUM
10. April 2025, 19 Uhr
Köln
MORPHEUS – Träume auf Papier von Pezhman Golchin – Ausstellungseröffnung
11. März 2025, 18 Uhr
Darmstadt
20. Februar 2025, 19 Uhr
Leipzig
Lesung und Gespräch mit früherer Writers-in-Exile-Stipendiatin Yirgalem Fisseha Mebrahtu
13. Februar 2025, 19 Uhr
Darmstadt