Die Tage des Exils, eine Initiative der Körber-Stiftung mit der Stiftung Exilmuseum, beginnen am 8. September mit einer Langen Nacht des Exils und mit Lesungen der Writers-in-Exile-Stipendiaten des deutschen PEN-Zentrums.
Flucht, Vertreibung, Entwurzelung: Die Machtergreifung der Nazis vor 90 Jahren trieb viele Kulturschaffende ins Exil. Hannah Arendt, Bertolt Brecht, Marlene Dietrich, Thomas Mann. Und viele andere.
Doch in der Erinnerungslandschaft Deutschlands [gibt es] leider bis heute keinen Ort, der zeigt, was das Wort Exil tatsächlich bedeutet. Wie das ist, wenn jemand mit nichts als Angst im Kopf fliehen und alles zurücklassen muss – auch die liebsten Menschen“, schreibt Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller in ihrem Grußwort zu den Tagen des Exils.
Die Tages des Exils finden auf Initiative der Körber-Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Exilmuseum Berlin statt. Und reflektieren die Geschichten von politischer Verfolgung und Flucht, von Zugehörigkeit, Fremdheit und Entwurzelung. Sie beginnen am 8. September mit einer Langen Nacht des Exils in Kooperation mit der Akademie der Künste in Berlin.
In dieser Nacht stellen auch ehemalige und aktuelle Stipendiaten des Writers-in-Exile-Programms Passagen aus ihrem Schaffen vor. So liest die syrische Lyrikerin Kholoud Charaf, begleitet von den Musikern Tobias Diener und Ina Herkenhoff aus ihren vielfach ausgezeichneten Werken vor. So zeichnet die ukrainische Schriftstellerin Zhenia Berezhna einfühlsam die ersten Tage im Krieg in der Ukraine nach. Und Lyriker Umar Abdul Nasser zeigt eine Videoperformance. Die Originalsprachen und die deutschen Übersetzungen wechseln einander dabei ab.
Wo: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Berlin
8. September, 20.30 Uhr