Nevfel Cumart im Gespräch mit Stella Gaitano und Mubeen Khishany in Bamberg
29. Oktober, 18:30 Uhr
Bamberg
Er vertritt diese in den deutschen Literatur- und Kulturgremien und ist Ansprechpartner für den Beauftragten oder die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Der PEN lädt zu Literaturveranstaltungen ein, ob im Rahmen seiner jährlichen Vollversammlung, auf Buchmessen oder in Darmstadt. Regionalgruppen des PEN Deutschland sorgen dafür, dass die vielfältigen Stimmen der Mitglieder überall im Land präsent sind.
Einladung zur Mitarbeit durch PEN-Mitglied Thomas Weiß
Das geplante literarische Projekt greift die aktuelle zivilgesellschaftliche Herausforderung der Verteidigung der Demokratie und des Bündnisses gegen Rechtsextremismus auf. Viele Autoren und Autorinnen beteiligen sich an den Demonstrationen und Kundgebungen gegen Rechtspopulismus und Rassismus und halten Reichsbürgern, Identitären und der AfD demokratische Haltungen entgegen.
Die Sammlung von Gedichten „Gespräch über Bäume“ bietet zum einen eine Plattform für Autorinnen und Autoren, auf der sie sich als Künstler und Künstlerinnen mit den Formen ihrer Kunst äußern können, und dient damit – zum anderen – der eigenen demokratischen Positionierung und der Positionierung als „Berufsgruppe“ (so wie es „Lehrer*innen gegen rechts“, „Pfarrpersonen gegen rechts“, „Verleger*innen gegen rechts“ u.a. gerade tun). Die „schweigende Mehrheit“, die sich jetzt auf den Straßen zu äußern begonnen hat, bekommt so auch im literarischen Raum ein Forum.
Geplant ist eine Veröffentlichung mit etwa 120 Seiten. Die Verleger Alfred Klemm und Hubert Klöpfer haben ihr Interesse bekundet, die Sammlung in das Programm der „KrönerEditionKlöpfer“ (Kröner Verlag, Stuttgart) aufzunehmen.
Der Titel der Gedichtsammlung versteht sich von Bert Brechts Gedicht „An die Nachgeborenen“ her, in dem er beklagt:
Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen
ist / Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Erbeten sind Beiträge zu einer politischen Lyrik im Kontext der aktuellen politischen Situation. Gemeint sind nicht „Gedichte mit Botschaft“, die moralisierend oder mit erhobenem Zeigefinger daherkommen, keine „plakativen Parolen“, sondern die lyrische Reflexion, die Antwort von Lyrikerinnen und Lyrikern auf die gesellschaftliche Herausforderung von Rechtsextremismus und Rechtspopulismus (und ihrer Sprache). Es geht um Lyrik „im Kontext“.
Die Herausgeber bitten die Autorinnen und Autoren, die gerne mitarbeiten möchten, bis zu drei Texte einzureichen – Gedichte oder lyrische Prosa (Prosagedichte), aus denen durch die Herausgeber für die Edition bis zu drei Beiträge ausgewählt werden. Jeder Text soll auf einer Seite abzudrucken sein (Gedichte: maximal etwa 20 Zeilen, lyrische Prosa: maximal etwa 1.400 Zeichen (mit Leerzeichen)).
Wir erbitten vornehmlich unveröffentlichte Gedichte. Darum fügen Sie den Texten bitte zugleich Ihre Erklärung bei, dass Sie mit der Veröffentlichung der Texte einverstanden sind. Sollte das eine oder andere Gedicht, das Ihnen passend erscheint, doch bereits anderswo erschienen sein, brauchen wir die Quellenangabe der Erstveröffentlichung und die Erklärung, dass die Textrechte mit den entsprechenden Verlagen geklärt sind.
Bitte notieren Sie auf jeder Seite Ihrer Texte auch Ihren Namen, damit es nicht zu Verwechslungen kommen kann.
Die Zusendung Ihrer Texte ergänzen Sie bitte mit einem kurzen, biographischen Hinweis, z.B.:
Thomas Weiß, Jahrg. 1961, evang. Theologe und Autor, Mitglied des PEN-Zentrums (Darmstadt), lebt in Baden-Baden. Zuletzt erschienen: Theuerste Freundin! Frauen um Johann Peter Hebel, KrönerEditionKlöpfer im Kröner Verlag, Stuttgart 2023.
Bitte auch die Postadresse mitteilen!
Bitte senden Sie Ihre Beiträge bis zum 29. Juni 2024 an die Mailadresse 13weiss@gmx.de, wo sie gesammelt werden. Nach der Sichtung der Eingänge und der Auswahl der Texte durch eine kleine Jury erhalten Sie von uns Nachricht über die Veröffentlichung. Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir keine Absagen versenden.
Ein Belegexemplar wird den Beitragenden nach Erscheinen zugesandt; weitere Exemplare des Buches können Sie mit einem Mitarbeitendenrabatt von 40% auf den Buchhandelspreis beim Verlag erstehen. Es ist mit Herstellungskosten von etwa 10.000 € zu rechnen – wer also mögliche Sponsoren und Sponsorinnen kennt oder gerne selbst einen Förderbetrag zur Verfügung stellen möchte, melde sich gerne. Wir verstehen jede Mitarbeit an dieser Edition als gesellschaftliches Engagement für Demokratie und Menschenwürde.
Als Lumumba aufstand
und sein Blick
in der großen Halle
von Kinshasa
für einen Moment
die weiße Uniform
des Königs Boudain
streifte
las meine Mutter
in der Regenbogenpresse
dass Königin
Fabiola
an Dauermigräne litt.
aus dem Kopf von Patrice
aber fielen Worte
die er
nicht einmal auf
dem Papier
geschrieben hatte
weil es so weiß war
und das dunkle nicht
vertrug:
Wir kennen Spott,
Beleidigungen, Schläge,
die morgens, mittags
und nachts
unablässig ausgeteilt
wurden,
weil wir “Neger“
sind.
Als Lumumba sich
widersetzte
in der großen Halle
von Kinshasa
meine Mutter
die Bunte
zur Seite legte
dachte Patrice
an die abgehackten Hände,
die abgeschnittenen Ohren
all seiner Brüder
und Schwestern
im Geiste.
Als Patrice Lumumba
1961 in Katanga erschossen
wurde
nahm Königin Fabiola
ein Placebo:
meine Mutter
schwieg
das Kind
in mir
schluckte
den Mohrenkopf
hinunter
ohne daran
zu ersticken.
Christoph Nix
(Schlafende Hunde. Politische Lyrik Leipzig 2021)
Das Abschlusssegment des Anfang 2021 unter dem Präsidium von Regula Venske und Heinrich Peuckmann initiierten Projekts NEUSTART KULTUR bilden digitale Lesungen von über 50 Autorinnen und Autoren aus Berlin, Dortmund, Dresden, Halle (Saale), Hamburg, Leipzig, München, Neustadt an der Weinstraße, dem Raum Köln und Wuppertal.
In der Summe ergeben die kurzfristig im Winter 2022 aufgezeichneten Kurzlesungen von jeweils bis zu 10 Minuten Länge etwa 500 Minuten Literatur und stellen mehrheitlich Mitglieder des PEN-Zentrums Deutschland mit ihren Werken in Lyrik und Prosa vor.
VERANSTALTUNGEN
Nevfel Cumart im Gespräch mit Stella Gaitano und Mubeen Khishany in Bamberg
29. Oktober, 18:30 Uhr
Bamberg
Zu Ehren Jina Mahsa Amini – Lesung iranischer Exil-Autoren in Darmstadt
16. September, 19 Uhr
Darmstadt