Das PEN-Zentrum Deutschland gratuliert seinem Mitglied, der Schriftstellerin Jenny Erpenbeck, zur Auszeichnung mit dem Internationalen Booker Prize. Erpenbeck ist die erste Deutsche, die diesen renommierten britischen Literaturpreis erhalten hat.
„Wer die herausragenden Werke von Jenny Erpenbeck und die einfühlsame Tiefe ihrer über alle Grenzen hinaus verstehbaren Sprache kennt, der spürt bei jeder Zeile, dass dieser internationale Preis hochverdient ist“, so Michael Landgraf, Generalsekretär des deutschen PEN.
Erpenbeck erhielt die Auszeichnung für die englische Fassung ihres Romans “Kairos”, die zusammen mit ihrem Übersetzer Michael Hofmann entstand. Auch ihm gratuliert der deutsche PEN für den Erfolg der Übersetzungsleistung. Mit „Kairos“ entstand ein Werk, das tief in die menschlichen Beziehungen und die politischen Verhältnisse der damaligen Zeit eintaucht. Die Jury lobte in ihrer Begründung den Roman als außergewöhnlich, da er sowohl schön, als auch unangenehm, persönlich und politisch sei. „Kairos“ erzählt die Liebesgeschichte zwischen einer jungen Studentin und einem sehr viel älteren, verheirateten Schriftsteller in den letzten Jahren der DDR in Ostberlin.
Der Internationale Booker Prize wird seit 2016 jährlich vergeben und würdigt herausragende Literatur aus der ganzen Welt in englischer Übersetzung. Der Preis, der mit umgerechnet knapp 60.000 Euro dotiert ist, wurde am Dienstagabend in London verliehen. Der Erfolg Erpenbecks gilt als bedeutende Anerkennung für die deutsche Literatur auf internationaler Ebene.