„Kein Land, nirgends?“ — Vortrag und Gespräch mit Harald Roth und Sajjad Jahan Fard
Harald Roth, Herausgeber diverser Publikationen zur NS-Zeit, Mitinitiator der KZ-Gedenkstätte Haifingen/Tailfingen, sowie Sprecher der regionalen Arbeitsgruppe Böblingen-Herrenberg von „Gegen Vergessen – für Demokratie“ und Sajjad Jahan Fard, persisch-kurdischer Autor und ehemaliger Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms, sprechen über die Flucht aus Nazi-Deutschland und die Flucht nach Deutschland heute.
Um Flucht und Vertreibung geht es auch in dem von Harald Roth herausgegebenen Sammelband „Kein Land, nirgends?“, in dem auch Texte des kurdisch-sprachigen Autors Sajjad Jahan Fard und weiterer Writers-in-Exile-Stipendiat*innen veröffentlicht wurden.
An diesem Abend kommen Geflüchtete zu Wort. Es ist ein Anliegen des Herausgebers, „die Flucht-Geschichten aus der Perspektive der Betroffenen zu schildern und dabei ihre konkreten Erfahrungen und Emotionen in den Mittelpunkt zu rücken.“ (aus dem Vorwort von Aleida Assmann).
Sajjad Jahan Fard, auf Kurdisch „Jiyar“, ist ein iranischer Schriftsteller und Vorstandsmitglied der Kurdistan Pen Association. Aufgrund seines Engagements für die kurdische Sprache und Kultur wurde er mehrfach verhaftet und inhaftiert. Er schreibt Kurzgeschichten und Romane und setzt sich nach wie vor für die kurdische Sprache ein. Die aktuelle Anthologie „DIJE DEJ“ versammelt moderne kurdische Geschichten aus vier Teilen Kurdistans ist in allen Dialekten der kurdischen Sprache in Zusammenarbeit mit Anisa Jafarimehr und mit einer Einleitung von Burhan Sönmez, Präsident von PEN International. Eine „Anthologie der Gefängnisliteratur” mit Gedichten und Geschichten von kurdischen Schriftstellern in türkischen Gefängnissen steht kurz vor der Veröffentlichung.
- Beginn: 30.03.2022 – 19.30 Uhr
- Veranstaltungsort: Spitalkirche Herrenberg, Tübinger Str. 4, 71083 Herrenberg
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Das Writers-in-Exile-Programm des deutschen PEN ist ein Stipendienprogramm für verfolgte Autorinnen und Autoren, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert wird. Seit 1999 sind mehr als sechzig Literatinnen und Literaten Stipendiaten dieses Exil-Programmes gewesen. Bis zu drei Jahre stellt das deutsche PEN-Zentrum verfolgten Autorinnen und Autoren eine möblierte Wohnung zur Verfügung, dazu ein monatliches Stipendium. Die Kolleginnen und Kollegen vom deutschen PEN bringen sie in Kontakt mit Verlegerinnen und Verlegern in ihrer Umgebung.