In einem bewegenden Panel sprachen die Writers-in-Exile-Stipendiaten Behnaz Amani und Mohammad Reza Haj-Rostambeglou mit PEN-Vizepräsidentin Astrid Vehstedt über ihre Erfahrungen und die aktuelle Situation in ihrem Heimatland, dem Iran.
“Wir kämpfen weiter”
Mohammad Reza Haj-Rostambeglou reflektierte über die jüngsten Ereignisse im Iran und betonte die historische Bedeutung der Proteste von 2022. “Die revolutionären Kräfte im Iran reichen weit zurück”, erklärte er. “Die Menschen gingen schon 2009 mit der Grünen-Bewegung und davor als Studentenbewegung auf die Straße. Aber 2022 war anders: Das war viel stärker, das war eine Revolution.”
Behnaz Amani erinnerte daran, wie 2022 Tausende von Menschen auf die Straßen gingen, um gegen das Regime zu protestieren. “Teilweise war es wie in einem Kriegsgebiet”, sagt sie. “Die Polizei schoss auf uns, setzte Tränengas ein, schrie uns an und verhaftete uns auf grausamste Weise.”
Die Bewegung war von Anfang an von Frauen geprägt, die sich trotz aller Gefahren dem Regime widersetzten. Amani betonte auch, dass der Protest heute nicht mehr so stark sei – der Kampf aber noch weitergehe. “Wir wissen, dass sie uns töten werden. Aber genug ist genug. Wir kämpfen weiter”, sagt Amani . Und kennt den Preis für ihren mutigen Kampf: „Um meine Familie zu schützen – um vor dem langen Arm des Regimes sicher zu sein –müssen sie mich im schlimmsten Fall als ihre Tochter verleugnen.“