Das PEN-Zentrum Deutschland ist entsetzt über die Pläne des Auswärtigen Amtes, die staatliche Förderung des Goethe-Instituts von etwa 250 auf 225,5 Millionen Euro zu kürzen. Wir sehen darin eine weitere Gefährdung der Freiheit des Wortes weltweit und appellieren nachdrücklich an die Bundesregierung, diese Erwägungen nicht in die Tat umzusetzen.
In Zeiten multipler Krisen – Ukraine-Krieg, Klima-Krise, Konfrontation der Weltmächte – wächst erfahrungsgemäß die Bedeutung des Wortes als Medium friedlicher Vermittlung. Behutsame, geschickte verbale Interaktion erweist sich langfristig immer als die überlegene und humanere Waffe. Auf diesem Gebiet ist die Aufbauarbeit der Goethe-Institute weltweit vorbildlich, federführend und seit siebzig Jahren bewährt. Was mit Sprachkursen beginnt, führt zu Verständnis unterschiedlicher Kulturen, Debattenkultur und einer langfristigen Verankerung friedlicher Werte im ethischen Weltkanon. Dafür leistet das Goethe-Institut unverzichtbare ständige Auf- und Ausbauarbeit. Eine geplante Kürzung der Mittel um zehn Prozent gefährdet nicht nur einzelne Institute, sie führt zum Abbruch jahrzehntelanger erfolgreicher deutscher und internationaler friedlicher Kulturpolitik. Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung 100 Milliarden EUR für Rüstungszwecke ausgeben kann, aber bei einem Bruchteil davon (einem 4 Tausendstel!) für die Kultur angeblich sparen muss.
Das PEN-Zentrum Deutschland plädiert nachdrücklich für die Beibehaltung des Subventionsetats für das Goethe-Institut in der alten Höhe.
Rückfragehinweis:
Dr. Claudia Guderian
Generalsekretärin des PEN-Zentrums Deutschland
Fiedlerweg 20
64287 Darmstadt