Ahmet Kahraman wurde 1941 in Bingöl in der Türkei geboren. Sein Buch Bir Dönemin Türk Büyükleri (Große Türken unserer Zeit) brachte ihm Strafanzeigen von eben diesen „großen Türken“ ein – von zwei ehemaligen Notstands-Gouverneuren, einem früheren Geheimdienstchef, einem Ex-Armeechef und einem einstmals militanten Faschisten, dem die Verantwortung für zahlreiche politische Morde in der Türkei nachgesagt wird und den er an der Stimme erkannte, als der am Telefon Morddrohungen gegen ihn ausstieß. Nur knapp entging er einem Attentat. 1998 kam er nach Deutschland und wollte eigentlich nur kurz hier bleiben. Doch aus dem geplanten Kurzaufenthalt wurde für den türkisch-kurdischen Journalisten und Autor ein Exil, dessen Ende vorerst nicht abzusehen ist. Im September 1999 erhielt er ein Stipendium des Writers-in-Exile Programms des PEN. Heute führt er den Dialog mit seinen Leserinnen und Lesern in der Türkei und im europäischen Ausland über das Internet. Von Ahmet Kahraman, dem das Schreiben seit jeher ein politisches und soziales Anliegen ist, sind in der Türkei bisher siebzehn Bücher erschienen, und manches seiner Manuskripte ist dort noch immer unveröffentlicht. Ende August 2002 schied er aus dem Writers-in-Exile Programm aus. Ahmet Kahraman lebt weiterhin in Deutschland.

Foto: privat